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Selbstreflexion und Visualisierungen mit Lego

Ich habe letztens eine interessante Erfahrung gemacht. Mit dem Klassiker in den Spielzimmern von so vielen Kindern über Jahrzehnte hinweg: Lego. Zwar habe ich immer mal wieder in meinem Leben Lego gespielt, der Unterschied war aber, dass immer Kinder mit anwesend waren. Jetzt waren wir eine Gruppe erwachsener Frauen, die alle das gleiche Tütchen von Legosteinen bekam und dazu bestimmte Aufgabenstellungen. „Lego Serious Play“ nannte sich das ganze und war völlig neu für mich. Meine Begeisterung wurde aber direkt geweckt und ich fing an zu überlegen, wie Lego noch viel mehr zum Reflektieren mit Jugendlichen eingesetzt werden kann. Aber fangen wir vorne an.

 

10 erwachsene Frauen mit je einer Tüte Lego …

Unser „Lego Serious Play“ fand innerhalb einer Workshop-Reihe für selbständige Frauen statt, in der es um verschiedene Business-Aspekte ging. An diesem Abend ging es unter anderem um das Reflektieren bisheriger Entscheidungen, die wir in unserem Business gefällt haben, aber auch um die Visionsentwicklung und Zielfindung innerhalb unserer Unternehmen.

Dafür bekamen wir, da es eine Onlineveranstaltung war, im Vorfeld jeweils eine kleine Tüte mit verschiedensten Lego Teilen zugeschickt. Darin enthalten war eine überschaubare Anzahl von normalen Lego-Steinchen zu finden, aber auch ein paar Specials wie z. B. Fähnchen, eine Leiter, ein Propeller, Lego-Blumen und eine kleine Lego-Figur. Ich war sehr neugierig, was daraus entstehen sollte.

 

… und ich war begeistert

Ich hätte nicht gedacht, dass mir dieser Abend so viel Freude machen würde. Ich war vorher etwas skeptisch, aber auch sehr gespannt, was denn wohl aus diesem Lego Spielen entstehen würde. Zunächst hatte ich kaum eine Vorstellung, was ich mit diesen wenigen Lego-Teilen anschaulich bauen sollte. Es zeigt sich bei uns allen sehr schnell, dass man so einiges damit darstellen konnte. Denn schnell wurde klar, du kannst jedem einzelnen Baustein die Bedeutung geben, die du möchtest. Ein einzelner roter Stein kann also für ein Feuerwehrauto stehen, wenn du das für dich so bestimmst. Denn das Entscheidende war an diesem Abend, ins Bauen und Reflektieren zu kommen, und anschließend sich über das eigene Werk auszutauschen. Und das hat bei so einigen von uns so einige Aha-Erlebnisse gebracht. Die Zeit verflog nur so.

 

Was haben wir gebaut?

Kurz gesagt: so viel Unterschiedliches und doch wieder so viel Ähnliches! Unsere kleinen Mini-Bauwerke sahen so vielfältig aus. Das zeigte sich schon in der ersten Einführungsaufgabe, in der wir innerhalb von zwei Minuten einen besonders hohen und besonders schönen Turm bauen sollten. Es war interessant zu sehen, wie verschieden unsere Bauwerke mit den gleichen Teilchen aussehen konnten.

Dann ging es schon ins gezieltere Bauen zu speziellen Themen wie z. B. Sichtbarkeit, Finanzen, Zeitmanagement. Schwierig dabei: Wir mussten uns, bevor wir unser Thema bekamen, für nur fünf Teile entscheiden und danach zu unserem Thema etwas darstellen. Jeder von uns hatte dabei so kreative Ideen und konnte mit diesen fünf Lego-Teilen so viel darstellen.

Dann ging es zu den persönlichen Themen zum eigenen Business: Was waren die erfolgreichsten Business-Entscheidungen? Wie sieht mein Business in zwei Jahren aus? Auch hier hatten wir nur eine begrenzte Zeit zum Bauen, um danach in Kleingruppen in den Austausch zu gehen. Und was soll ich sagen!? Es hat so viel Spaß gemacht und besonders das anschließende Gespräch hat so viel ausgelöst.

 

Selbstreflexion und Problemlösung mit Lego

Schon währenddessen überlegte ich, inwiefern ich diese Methode auch in meiner Arbeit einsetzen könnte. Ich habe Lego-Steine immer mal wieder beim Lernen eingesetzt, um z. B. Mengen zu veranschaulichen oder um visuell-räumliche Aufgabenstellungen zu nutzen. Aber zum Reflektieren bzw. bei der Lösungsfindung von konkreten Fragen, wäre ich bisher nicht auf die Idee gekommen, Lego zu nutzen.

Gerade bei Jugendlichen kann ich mir gut vorstellen, wie über das gemeinsame Bauen, ein wertvolles Gespräch zustande kommt. Über das aktive Tun mit den Händen fällt es den Teenies so viel leichter, sich mit ihrer Gedankenwelt zu befassen und nicht die Schotten zuzumachen.

Aber auch als Elternteil oder tatsächlich gemeinsam als Elternpaar kann ich mir gut vorstellen, wie bei einer konkreten Fragestellung interessante Aspekte auf den Tisch kommen und so sich noch ganz andere Perspektiven entwickeln können. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Einsatzmöglichkeiten, die mir da innerhalb von Familien in den Sinn kommen, sind:

  • Lösungsfindung bei Lernblockaden
  • Selbstreflexion bei Lernherausforderungen
  • Überdenken des eigenen Zeitmanagements
  • Entwicklung von neuen Lernstrategien
  • Konfliktlösung Eltern-Kind-Beziehung

Wichtig dabei ist, den Austausch danach nicht zu vergessen und die verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

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