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Den Teufelskreis durchbrechen
Wie Eltern ihren Kindern bei Lernschwächen helfen können

Bildung und Lernen wird in unserer Gesellschaft als sehr wichtig angesehen. Du wirst in deinem eigenen Alltag vermutlich genug Beispiele finden (beruflich oder privat), in denen du dir neues Wissen oder neue Fähigkeiten aneignen musstest, um weiterzukommen. Lernen beginnt von der ersten Minute unseres Lebens an und hört nie auf. Stichwort: Neuroplastizität des Gehirns.

Als kleines Kind auf dem Arm von Mama oder Papa, krabbelnd auf dem Boden oder aber später in der Kita wird auf ganz spielerische Weise immer mehr Wissen erworben und Fähigkeiten aufgebaut. Aber warum denken wir, wenn wir von Lernstörungen und vom Teufelskreis beim Lernen sprechen, immer nur an Schulkinder? Können Kleinkinder nicht auch in diese Kette der negativen Lernentwicklung geraten?

Da Kleinkinder noch sehr viel freier durch Beobachtungen und dem freien Spiel und Entdecken neue Informationen aufnehmen, ändert sich das Lernen in der Schule deutlich aufgrund des vorgegebenen Lernplanes der Lehrkräfte. Eigenes Entdecken und Erforschen nach individuellen Interessen und in dem eigenem Zeitfenster ist nun leider nicht mehr gegeben und dadurch entstehen oft dieser Kreislauf an negativen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Lernen in der Schule.

Gründe für einen Teufelskreis

Die Gründe für eine Negativspirale, die dein Kind dann in so einen Teufelskreis bringen kann, sind vielfältig:

#1

Einige Kinder sind bei der Einschulung noch gar nicht schulreif und der Druck in der Schule kann überwältigend sein.

#2

Blockaden, ein Negativ-Mindset und schlechte Erfahrungen können dazu führen, dass Kinder sich schwertun, zu lernen.

#3

Ein mangelndes, unterstützendes Umfeld und ein ungünstiges Lernumfeld können den Lernprozess erheblich beeinflussen.

#4

Wenn Kinder aufgrund von Krankheiten lange in der Schule fehlen, kann dies zu einem Rückstand führen, der schwer aufzuholen ist.

#5

Persönliche Krisen wie die Trennung der Eltern, Umzüge oder Todesfälle in der Familie können die Lernfähigkeit stark beeinträchtigen.

#6

Überforderung, Prokrastination und viele andere Faktoren können ebenfalls zu Lernrückständen führen.

Der Teufelskreis von Lernschwächen

Oft gibt es einen der oben aufgezählten Auslöser, die dazu führen, dass ein Kind damit kämpft, den Unterrichtsstoff zu verstehen. Sie sind dann schnell frustriert, traurig oder wütend, weil andere Kinder schneller sind und sie selbst hinterherhinken. Ihre aktuellen schulischen Leistungen sind bereits unter dem Potenzial, das sie eigentlich hätten, wenn sie sich in Ruhe ohne Vergleich, ohne Ablenkung und mit der richtigen Unterstützung mit den Inhalten beschäftigen würden. Diese Frustration und Verzweiflung kann zu einem negativen Selbstbild führen, da sie sich als „nicht klug genug, nicht gut genug, nicht fähig genug“ empfinden. Sie setzen ihren Selbstwert mit den schulischen Leistungen gleich und entwickelt ein geringes Selbstwertgefühl. Das wiederum beeinflusst die Motivation und das Engagement des Kindes für die Schule. Die Konzentration flacht ebenso ab. Es kann dazu führen, dass das Kind sich sozial isoliert fühlt und möglicherweise sogar Mobbing erlebt. Dieser Teufelskreis kann auch zu emotionalen Problemen wie Angst und Depression führen. Schlussendlich können sich sogar Verhaltensauffälligkeiten wie Aggression und Stören im Unterricht entwickeln, und bei manchen Kindern verstärkt es sich so weit, dass sie gar nicht mehr zur Schule gehen wollen. All das ist natürlich ein sehr negativ aufgezeichnetes Bild, was wir für unsere Kinder vermeiden wollen. Deshalb solltest du frühzeitig in Erwägung ziehen, Hilfe für dein Kind zu suchen und selbst zu lernen, wie du dein Kind am besten unterstützen kannst.

Warum frühzeitige Hilfe entscheidend ist

Diejenigen, die dieses Dilemma am besten verstehen, sind oft die Eltern. Sie sehen ihre Kinder in diesem Teufelskreis gefangen und fühlen sich genauso hilflos wie ihre Kinder selbst. Doch hier ist eines ganz wichtig: Ihr müsst das nicht alleine lösen. Es gibt genug Fachkräfte, die sich hierauf spezialisiert haben. Das frühzeitige Erkennen von Lernstörungen ermöglicht eine gezielte Intervention. Ohne diese Hilfe können Lernstörungen zu langfristigen Bildungsproblemen führen. Unbehandelte Lernstörungen können das Selbstvertrauen dauerhaft beeinträchtigen und die Chancen auf erfolgreiche schulische und berufliche Laufbahnen erheblich verringern. Darüber hinaus erhöht frühzeitige Hilfe die Chancen, Begleitprobleme wie Verhaltensauffälligkeiten zu minimieren und holt dein Kind aus dem Negativ-Mindset heraus.

Gemeinsam losgehen

Um Kinder aus dieser Negativspirale herauszuholen, benötigt es individueller Zuwendung. Bis hierhin waren meine Zeilen sehr ernst und ziemlich im Problemdenken. Ich hoffe, ich habe deine Laune damit nicht zu sehr getrübt. Denn es gibt immer einen Weg aus dieser Kette heraus! Das Wichtigste ist, dass dein Kind so schnell wie möglich Erfolgsmomente sammelt und damit erfährt, dass es selbst etwas verändern und bewirken kann. Auf dem Weg zur Lösung eurer Probleme gibt es genug Experten, die euch hier zur Seite stehen können. Neben dem Erkennen der Auslöser, die dein Kind in diesen Teufelskreis gebracht haben, ist es natürlich wichtig schnellstmöglich Lernstörungen zu diagnostizieren, sollte der Verdacht einer LRS, ADHS oder ähnlichem bestehen. Durch so eine Diagnose steht deinem Kind sehr viel mehr Förderung und Hilfsangebote zu. Hast du dann für dein Kind die richtigen Hilfsangebote gefunden und die ersten Schritte in Richtung Lösung gemacht, dann kann sich schnell eine positive Veränderung im Lernverhalten entwickeln. Es gibt zahlreiche Erfolgsgeschichten von Menschen, die in der Schulzeit sehr zu kämpfen hatten, aber durch die richtige Unterstützung die Kurve bekommen haben.

Wie Eltern und Lehrer helfen können

Du als Elternteil spielst zusammen mit den Lehrkräften eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung deines Kindes. Hier sind eine handvoll Tipps, wo du direkt ansetzen kannst:

  • Sei aufmerksam, wenn dein Kind negativ von der Schule berichtet oder Anzeichen von Frustration zeigt.
  • Tausche dich mit der entsprechenden Lehrkraft aus. Teile Informationen über die Schwierigkeiten deines Kindes und arbeitet eng zusammen, um Lösungen für dein Kind zu entwickeln.
  • Informiere dich frühzeitig über Lernstörungen und suche nach Unterstützung, wenn du denkst, dass dein Kind betroffen sein könnte.
  • Nachhilfe kann in einigen Fällen hilfreich sein, insbesondere wenn es nur in einem oder zwei Fächern Leistungsrückstände gibt. Beachte jedoch, dass dies oft nicht die Lösung ist, wenn umfassende Lernprobleme bestehen.
  • Suche Rat bei Lehrern, aber auch bei Kinderärztinnen und möglicherweise Kinderpsychologen. Für jede Herausforderung in dem Leben deines Kindes gibt es auch Hilfe und entsprechende Fachkräfte als Unterstützung auf dem persönlichen Weg. Dazu gehören Ergotherapeuten, Lerntherapeutinnen, Lerncoaches, Psychotherapeuten und Nachhilfelehrerinnen und viele weitere.

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