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Kleine Gesten, starke Veränderungen
Was du bereits mit kleinen Impulsen bewirken kannst

Manchmal gibt es so kleine, überraschende Momente, die einfach unbezahlbar sind. Momente, in denen ich immer wieder feststelle, dass es nicht immer die großen Dinge sind, die den Unterschied machen. Oftmals bringt eine kleine Geste bereits so eine Wendung in das Lernen bei Kindern. Diese kleinen Gesten können einen erstaunlichen Einfluss auf die Entwicklung und das Selbstvertrauen unserer Kinder haben. In diesem Blogpost möchte ich mit dir einige Erfahrungen und Erkenntnisse teilen, die ich in meiner beruflichen Tätigkeit gesammelt habe. Ich hoffe, dass sie dir als Elternteil eines Kindes mit Lernschwierigkeiten helfen können.

Rayan, 6 Jahre alt, und seine Herausforderungen

Lass uns mit Rayan (Den Namen habe ich natürlich geändert!) beginnen: Einem sechsjährigen Jungen, der gerade in die Schule gekommen ist. Rayan steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die sein Leben und seine schulische Laufbahn kompliziert machen:
  • Unklare Händigkeit:

    Rayan war sich lange Zeit noch nicht sicher, welches seine Schreibhand ist und hat somit noch viele Erfahrungen im Malen noch nicht gemacht – im Gegensatz zu seinen Mitschülern und Mitschülerinnen.
  • Abneigung gegen Malen und Schreiben:

    Er hat lange Zeit kein Interesse am Malen gehabt und eine Schreibangst entwickelt aufgrund der Einschulung und der Schwierigkeiten beim Malen und Schreiben.
  • Sprachprobleme:

    Rayan spricht wenig Deutsch und versteht viele Anweisungen nicht, was die Situation in der Schule nicht gerade einfacher macht.
  • Bewegungsdrang:

    Er hat einen hohen Bewegungsdrang und es fällt ihm schwer, am Tisch zu sitzen.
  • Hohe Ablenkbarkeit:

    Rayan lässt sich leicht von seiner Umgebung ablenken und nimmt die Ansprache von außen oft nicht wahr.
Diese Herausforderungen haben Rayan in den ersten Wochen der Schule stark belastet. Er verweigerte sich bei vielen Aufgaben und blockierte insbesondere bei Schreibaufgaben. Als Elternteil können wir uns gut vorstellen, wie frustrierend und demotivierend es für ihn sein muss, wenn andere Kinder besser und schneller schreiben können. Die Angst davor, Fehler zu machen, führte dazu, dass Rayan sein Selbstvertrauen verlor und in eine Negativspirale geriet.

Der „Ernst des Lebens” beginnt

Rayans Fall ist leider kein Einzelfall. Viele Kinder mit Lernschwierigkeiten stoßen in der Schule auf Probleme und fühlen sich überfordert. Der Vergleich mit anderen Kindern in der Klassengemeinschaft kann das Selbstwertgefühl weiter beeinträchtigen. Kinder sind dabei kreativ und schaffen es, sich eine ganze Weile hier durchzumogeln. Wobei ihnen im Inneren klar ist, wo ihre eigenen Schwächen liegen. Aus der Not heraus entstehen dann die sogenannten Verhaltensauffälligkeiten, die Kinder rutschen dann bei dem ein oder der anderen in gewisse Schubladen und es ist schwierig für die Kinder, ihr wahres Potenzial zu zeigen. Um Rayan zu helfen und sein Selbstvertrauen und seine Selbstwirksamkeit zu stärken, ist es entscheidend, individuelle Unterstützung anzubieten. Hier sind einige Schritte, die du als Elternteil unternehmen kannst, wenn du dein eigenes Kind gerade in den Zeilen wiedererkennst:
  • Individuelle Förderung:

    Arbeite mit Lehrern, Therapeuten oder Coaches zusammen, um einen individuellen Entwicklungsplan für dein Kind zu erstellen.
  • Schritt für Schritt üben:

    Teile größere Aufgaben in kleine, machbare Schritte auf, damit dein Kind Erfolgserlebnisse sammeln kann.
  • Positives Feedback:

    Lobe und ermutige dein Kind für seine Bemühungen und bestärke es weiterhin. Selbst kleine Erfolge sollten gefeiert werden.
  • Geduld und Verständnis:

    Zeige Verständnis für die Schwierigkeiten deines Kindes und sei geduldig, wenn es Rückschläge gibt.

Leuchtende Kinderaugen

Zurück zu dem Thema der kleinen Gesten: Rayan liebt das „Obstspiel“, so wie er es nennt. Ein einfaches Kartenspiel, bei dem es darum geht, bei fünf gleichen Früchten so schnell wie möglich auf eine Klingel zu hauen. Rayan war so begeistert von diesem Spiel, dass er es unbedingt selbst haben wollte. Er begann, die Spielkarten mit meiner Unterstützung selbst zu basteln. Das hat mich wirklich staunen lassen, denn wie schon beschrieben, ist Rayan nicht gerne lange am Tisch und malen mag er schon mal gar nicht. Jetzt wiederum fertigte er eine Karte nach der anderen an und hörte gar nicht mehr auf! Als Rayans Begeisterung und Engagement für das Malen und Basteln wuchsen, beschloss ich ganz spontatn, ihm einen kleinen Pokal zu basteln. Es war nur eine einfache Zeichnung auf Fotokarton. Das ganze kurz ausschneiden, beschriften und fertig. Als ich ihm diesen Pokal überreichte und seine Leistung benannte, leuchteten seine Augen vor Freude. Dieser kleine Pokal wurde zu einem Symbol seines Erfolgs und seiner Bemühungen. Er spricht selbst nach Wochen noch davon und bekommt dann immer wieder dieses Leuchten in den Augen. Was dieser Moment mir gelehrt hat, ist die Kraft der kleinen Gesten und Impulse! Ein einfacher, selbstgemachter Pokal hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf Rayans Selbstwertgefühl und Motivation. Dem eigenen Impuls zu folgen und jemanden anderen damit eine Freude zu machen, kann eine Kettenreaktion auslösen. Und ich sehe einfach immer so gerne dieses Leuchten in den Kinderaugen. 😉

Und die Moral von der Geschicht’

Wenn du also das nächste Mal eine Gelegenheit siehst, mit einer kleinen Geste dein Kind zu stärken, sei es das Basteln eines Pokals, ein ermutigendes Wort oder einfach nur ein liebevoller Blick, folge diesem Impuls. Diese kleinen Gesten können einen großen Unterschied im Leben deines Kindes machen. Dein Kind wird es dir auf jeden Fall danken und du bist auf dem richtigen Weg, das Selbstvertrauen und die Motivation deines Kindes zu stärken.

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