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10 Gedanken für einen erfolgreicher Schulstart

Sommer, Sonne und Strand hat nun auch im Süden Deutschlands sein Ende gefunden, stattdessen klingelt morgens früh der Wecker und es geht wieder los in die Schule. Wir hoffen, dass zumindest der Sommer und die Sonne noch etwas bei uns bleiben, um die Gemüter der stöhnenden Schüler etwas zu beruhigen. Denn mit der Schule kommt leider bei vielen Kindern auch wieder die Lustlosigkeit, in den Tag zu starten und die Ablehnung gegen alles, was mit der Schule zu tun hat. Damit dies bei euch in diesem Jahr anders wird, teile ich hier ein paar meiner Gedanken für einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr:

 

 

#1 Sorgen, Nöte, Frust… Genaues hinhören und Mitgefühl hilft

Wir neigen viel zu oft… Nein, ich starte nochmal neu: Ich neige oft dazu, den Frust eines Kindes, das in der Ergotherapie vor mir sitzt zu schnell zu bagatellisieren. Die Sorgen kleiner zu reden, als sie es tatsächlich für das Kind anfühlt. Bei anderen funktioniert geht das ja auch so schön einfach, Dinge schönzureden bzw. die Schwere herauszunehmen und den Kindern weis zu machen, dass das doch alles gar nicht so schlimm sei.

Wenn es um meine eigenen Sorgen geht, suhle ich mich allerdings gerne darin. Es tut dann zwar auch mal gut, von dem Gegenüber eine andere, eine positivere Sicht der Dinge zu hören, aber das Wenigste was ich dann möchte ist ein „Ach, das ist doch gar nicht so schlimm. Stell dich nicht so an.“ Manchmal wollen wir doch einfach nur, dass jemand da ist, der sich unsere Sorgen anhört, mit uns mitfühlt und einen Moment in diesem Zustand bleibt. Im zweiten Schritt kann dann immer noch gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Denn belehrt will doch in solchenen Momenten keiner werden.

 

#2 Im Vertrauen bleiben und Gelassenheit trainieren

Warum sind uns eigentlich die Noten in Zeugnissen so wichtig? Weißt du noch, welche Note du in Biologie in der siebten Klasse hattest? Schon klar, unsere Kinder brauchen ein Mindestmaß an Punkten bzw. Noten, um weiter versetzt zu werden, um den Abschluss zu schaffen, um einen Ausbildungs- oder Studienplatz zu bekommen und um später einen Arbeitsplatz zu finden. Aber wird dein Kind auf der Straße landen, wenn es nun mal die Mathearbeit verhauen hat? Wird es nie einen Job bekommen, wenn es seine Englisch-Hausaufgaben nicht ordentlich in seinem Heft bearbeitet hat und dir die Fehler schon ins Auge springen? Ein gewisses Maß an Gelassenheit und ein großes Maß an Vertrauen in dein Kind tut euch beiden sicherlich gut. Dein Kind lernt nicht nur im Schulunterricht, sondern in jeder Sekunde seines Lebens. Die zwei Stunden Biologie in der Woche sind also nur ein Bruchteil seines oder ihres Lebens.

 

#3 Druck senken und Entspannung zelebrieren

Ich finde es teilweise schon erschreckend, welchen Druck bereits Kinder (vor allem im schulischen Bereich) erleben bzw. empfinden. Und damit möchte ich nicht mit den Finger auf Lehrer, Eltern oder irgendjemand anderen zeigen. Vermutlich bräuchte ich dafür sehr viele Finger. Denn die Kinder spiegeln nur das wieder, wie unsere Gesellschaft denkt und handelt. Ich will damit nicht sagen, dass unsere Kids sich nur zurücklehnen und auf die faule Haut legen sollten. Das würden sie sowieso nicht machen, denn es steckt in der Natur des Menschen immer weiter zu lernen und wachsen. Man schaue sich nur mal ein Baby an. Wir müssen ihm zu keinem Zeitpunkt zeigen, wie es vorwärts robbt oder krabbelt. Es wird es ganz alleine herausfinden.

 

#4 Erfolge erkennen

Bei Erfolgen denke ich gar nicht so sehr an die super Note in einer Klassenarbeit. Das ist natürlich auch ein riesiger Erfolg. Ich denke allerdings an die vielen kleinen Erfolge, die meiner Meinung nach nicht untergehen sollten. Als Beispiel aus dem schulischen Bereich: Dein Kind hat sich getraut, sich im Unterricht zu melden und eine Frage zu stellen? Mega! Es kommt nach Hause und hat sich alle anfallenden Hausaufgaben in sein Heft eingetragen? Wow! Es hatte heute alle nötigen Schulmaterialien in der Schule dabei und nicht nur das, es hat sie sogar auch alle wieder mit nach Hause gebracht? Unglaublich! Je nachdem was deinem Kind schwer fällt, kann das doch einen riesigen Erfolg bedeuten. Dein Kind wird in Sekunden 10cm wachsen, wenn du solche Erfolge bemerkst und ihm oder ihr wiederspiegelst. Und sie liegen ganz in eurer Hand und nicht in der Bewertung dritter wie es zum Beispiel bei Schulnoten der Fall wäre. Also Ohren auf, wenn dein Kind von seinem Tag erzählt.

 

#5 Stärken in den Vordergrund stellen

Wenn wir auf unsere eigene Schulzeit zurückblicken, wissen wir ganz genau, dass uns nicht jedes Fach wirklich lag oder Spaß gemacht hat. Es gab zwar in jedem Jahrgang den ein oder anderen Überflieger, der oder die in fast jedem Fach die Bestnoten sammelte, aber zu denen zählte ich auf keinen Fall. Wir dürfen also auch den Kindern zugestehen, dass sie nicht in allen Fächern mit super Noten nach Hause kommen müssen, sondern dass es eventuell auch bunt gefächert ist. Die Interessen und Stärken sind bei jedem anders ausgesprägt. Schaut man sich mal die Schullaufbahn von berühmten Musikern, Schauspielern und Künstlern an, dann zählten die oft nicht unbedingt zu den besten Schülern, weil ihre Stärken eben nicht so sehr repräsentiert wurden.

Woran hat dein Kind Freude? Worin ist es besonders gut? Was gelingt ihm oder ihr mit Leichtigkeit? Und ist es wirklich so schlimm, dass es im Fach xy eine vier im Zeugnis stehen hat? Wenn ja, ist die Versetzung gefährdet oder stecken da eigene Erwartungen dahinter?

 

#6 Ordnung halten und Vorbild sein

Angespitzte Stifte, aufgeräumte Federtasche, Mappen nach Farben sortiert und alle schön ordentlich in der Schultasche hineingefächert… So sieht es am Schulanfang oft noch aus. Doch kommt der Alltag, kommt das Chaos. Und das kann ich sehr gut nachempfinden, es sieht ja bei mir im Alltag nicht anders aus (und früher in der Schulzeit erst recht nicht). Eine gewisse Grundordnung ist allerding eine Voraussetzung für effizientes Lernen. Dabei meine ich ein Mindestmaß an Ordnung. Wir sind alle sehr verschieden und wir wissen alle, dass es kreative Köpfe gibt, die das Chaos brauchen, um produktiv zu sein. Aber auch diese Menschen wissen in der Regel, wo sie ihre Arbeitsmaterialien finden. Es ist frustrierend, wenn wir erst wertvolle Energie verbrauchen, indem wir aufräumen und Materialien suchen, bevor wir wirklich mit der eigentlichen Arbeit starten können.

Es hilft also, wenn dein Kind von Anfang an weiß, wo es seine Sachen findet und Rituale entwickelt, wie es seine Schulunterlagen wegheftet. Ich war früher die Kladdenkönigin und hatte haufenweise Collegeblöcke vollgeschrieben mit den unterschiedlichsten Fächern darin. Du kannst dir vorstellen, dass das fürs Lernen nicht wirklich förderlich war und ich irgendwann nicht mehr hinterher kam. Hier kannst du also selbst als gutes Beispiel voran gehen und für dich gute Systeme entwickeln (Stichwort Kalender, Notizblock, Ablage….). Wichtig dabei ist wie immer nicht belehrend deinem Kind gegenüber zu sein, sondern gemeinsam zu überlegen, was helfen könnte und was ihr zusammen ausprobieren wollt.

 

#7 Gute Rituale und funktionierende Systeme finden

Rituale und gut funktionierende Systeme passen also zu dem oberen Punkt. Für alles wo wir ein gut funktionierendes System gefunden haben, müssen wir unseren Kopf schon mal weniger anstrengend. Wir müssen weniger Entscheidungen treffen, weniger Lösungswege finden, sondern legen einfach los, weil es ja in der Vergangenheit bereits funktioniert hat. Und bis man hier fündig wird, hilft es den Weg dahin einfach als ein Experiment zu sehen. Ausprobieren… reflektieren… wegwerfen oder beibehalten! Wann ist die beste Hausaufgabenzeit? Was brauchst du hierfür? Wo benötigst du Hilfe von mir? Welches Zeichen wollen wir vereinbaren als Erinnerung an die Hausaufgabenzeit?

 

#8 Realistische Ziele setzen

Manch einer neigt dazu, sich so hohe Ziele zu setzen, dass sie letztendlich doch wieder verworfen werden. Die Herausforderungen auf dem Weg wurden nicht einkalkuliert und die Motivation schwindet. Ich halte es für ratsamer, das große Ziel zwar schon vor Augen zu haben, aber den Weg dahin in viele kleine Etappen zu untergliedern. Wie auf einer Wanderroute, wo immer mal wieder an schönen Aussichtspunkten Rast gemacht wird, einerseits zwar in Richtung Ziel geschaut wird, aber auch bemerkt wird, wieviel bereits auf dem Weg geschafft wurde. Und dabei sind gute Ziele jene, die in der eigenen Hand liegen und unabhängig von anderen Personen sind. Beispiel gefällig? „Ich melde mich ab heute in jeder Deutsch-Stunde drei Mal – unabhängig davon ob ich vom Lehrer drangenommen werde oder nicht.“

 

#9 Erfolge festhalten

In schwierigen Zeiten kann man schon mal vergessen, was bereits schon alles erreicht wurde. Besonders in solchen Zeiten ist es so schön, wenn man auf ein kleines Heftchen oder einer Box zugreifen kann, wo sich all die vielen kleinen und großen Erfolge aus der Vergangenheit tümmeln. Es bewirkt Wunder so eine Erfolgsdusche zu bekommen! Daher kann ich dir nur raten, direkt damit anzufangen. Nicht nur für dein Kind, sondern auch gleich für dich selbst. In der Schnellvariante ist auch eine Liste in deinem Handy möglich. Wichtig ist es schriftlich abzuspeichern, denn 90 % sind ansonsten mindestens vergessen. Denn es geht ja nicht nur um die großen und offensichtlichen Erfolge. Ich kann es dir wirklich nur empfehlen!

 

#10 Sich belohnen, Erfolge feiern und Spaß am Lernen haben

Nach fordernden Phasen, in denen dein Kind sich wirklich angestrengt hat, darf die Entspannung danach nicht fehlen! Und dabei ist es erstmal nebensächlich, ob sich die Anstrengung ausgezahlt hat oder nicht. Dein Kind hat sich bemüht und das gilt es wertzuschätzen. Und das meine ich nicht im Sinne von einer materiellen Belohnung. Ein paar liebe Worte, eine dicke Umarmung, gemeinsames Spielen, gemeinsame Ausflüge gelten hier genauso – wenn nicht sogar noch viel mehr. Und natürlich darf das gemeinsame Feiern auch etwas größer ausfallen, wenn besondere Erfolge erreicht wurden. Umso mehr Spaß und Leichtigkeit wir ins Lernen bringen, desto einfacher lernt es sich auch. Positive Gefühle zahlen sich immer aus.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr! 

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