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Lernblockaden
Anzeichen, Ursachen, Lösungswege

Gehört ihr zu den Familien, die schon Herzpochen bekommt, wenn sie das Wort Schule und Lernen hören? Ist das Thema Lernen bei euch schon direkt mit Stress besetzt und Lernblockaden haben sich schon manifestiert? Vielleicht auch schon durch Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit? Während meiner Schulzeit habe ich mit dem Lernen auch nicht wirklich etwas Positives verknüpft. Ich bin (zumindest die letzten Jahre) nicht gerne zur Schule gegangen. Und dennoch kann ich nicht behaupten, schwere Lernblockaden gehabt zu haben. Eher so meine eigenen kleinen Herausforderungen. Aber in meinem beruflichen Alltag ist es nicht selten, dass Kinder und Jugendliche mit gewissen Lernblockaden zu tun haben und Hilfe suchen. Ich hoffe, dass ich mit diesen Zeilen ein bißchen Licht ins Dunkle bringen kann und du dich gestärkt fühlst, dein Kind hier zu begleiten.

 

 

Wie sieht eine Lernblockade aus?

Sie können sich vielfältig auswirken. Typische Anzeichen für Lernblockaden sind zum Beispiel:

  • innere Unruhe und Rastlosigkeit
  • fehlende Konzentration
  • Aggressionen oder Wut
  • fehlendes Abspeichern dern Lerninformationen trotz intensiver Bemühungen
  • den Sinn des Gelesenen nicht erfassen, obwohl sehr konzentriert
  • psychsomatische Anzeichen wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Übelkeit, wenn es ans Lernen geht
  • große Selbstzweifel und Ängste, um die sich die Gedanken kreisen

Nehmen wir mal die Lernblockaden weg und gehen von einem “normalen” Lernvorgang aus, dann wird das bestimme Hirnareal, wo die jeweilige Information im Hirn hinpasst, aktiviert und anschließend gespeichert. Bei einer Lernblockade ist unser Hirn jedoch im Stresszustand und das bedeutet, es blockiert und Urinstinkte wie der Kampf- oder Fluchtmodus werden aktiviert. Auch das Erstarren kann man hier hinzu nehmen. Genau diese drei Zustände finden sich in den oben genannten Merkmalen wieder – körperlich, geitig oder emotional.

Was genau gar nicht hilft sind in diesem Falle Verurteilungen! Üben wir in diesen Momenten noch weiter Druck auf unsere Kids aus und nötigen wir sie dazu, so weiterzumachen wie zuvor, dann befeuern wir noch mehr diese Lernblockaden. Und noch viel schlimmer: Wir machen das auf Kosten unserer Beziehung zu unserem Kind. Und diese sollte IMMER im Vordergrund stehen! Alles andere ist zweitrangig!

Dein Kind hat in diesem Moment, auch wenn es wollte, keinen Zugriff auf eine sinnvolle Lösung, sondern braucht Abstand, um wieder klar denken zu können! Erinnerst du dich an den letzten Wutanfall deines Kindes? Wie erfolgreich war hier die Lösungsfindung, wenn dein Kind tobt vor Wut? Sind die Emotionen erst mal wieder etwas abgeflacht, dann geht es an die gemeinsame Lösungssuche, aber ersteinmal braucht dein Kind Abstand.

Hast du schon einmal auf einem Pferd gesessen? Hast du schon einmal erlebt, wie ein Pferd mit dir durchgeht oder hast beobachtet, wie ein Pferd kopflos, einfach losgerannt ist? Ich sage dir, das ist als Reiter kein schönes Gefühl! Und jedem pferdeerfahrenem Menschen ist klar: In diesem Moment ist der Kopf ausgeschaltet und die Instinkte sind an! In diesem Moment geht es erstmal nur um die eigene Sicherheit und die Sicherheit aller Beteiligten!

Vielleicht hakt dieser Vergleich etwas, aber auch bei einer Lernblockade halte ich den Weg der Sicherheit und Schutz innerhalb der eigenen Familie am Wichtigsten. Und das bedeutet eben nicht, Druck ausüben, sondern gemeinsam hinzuschauen, woran es liegt und wie ihr gemeinsam diese auflösen könnt.

Aber kommen wir erstmal zu möglichen Gründen von Lernblockaden:

 

 

Was sind die Ursachen einer Lernblockade?

Es gibt so vielfältige Möglichkeiten, warum es zu einer Lernblockade kommen kann, dass es mir schwer fällt, auf den Punkt zu kommen. Überraschung! Das geht mir ja nicht selten so! 😊

Angst

Die Angst liegt so oft hinter einem bestimmten Verhalten. Oft wird sie jedoch überspielt, versteckt, verneint… Hinterfragen wir aber ein bestimmtes Verhalten und die Motive für dieses, liegen da oft verborgene Glaubenssätze. Überzeugungen wie zum Beispiel:

“Ich werde in der nächsten Physik-Arbeit auf jeden Fall wieder versagen. Ich bin ein Versager!”

“Wenn ich das jetzt schon wieder nicht kapiere, werde ich bestraft werden. Ich bin so dumm!”

Da dies alles hinter unserer Stirn passiert, sind diese Ängste natürlich wenig offensichtlich. Und gerade bei aggressiven oder oppositionellem Verhalten vergessen wir oft sehr schnell, dass da vielleicht auch eine Angst tief im Inneren stecken könnte, die vielleicht einfach nur gesehen werden will. Ich würde sogar behaupten, dass die Angst Hauptfaktor eins für eine Lernblockade ist.

Druck

Ein gewisser Druck kann uns oft helfen, um ins Handeln zu kommen. Ich denke da zum Beispiel gerade an Deadlines, die für mich essentiell sind, um endlich meinen Hintern hoch zu bekommen. Aber wenn der Druck zu mächtig wird, dann kann es schnell dazu kommen, dass wir wie gelähmt sind, unser Kopf zumacht und wir oder unsere Kids eine Blockade entwickeln, auf die wir mit Kampf, Flucht oder Erstarrung reagieren.

Dieser Druck kann sowohl von außen kommen…

  • Erwartungen der Eltern
  • Erwartungen der Lehrer
  • Erwartungen der Großeltern und anderer Angehörigen
  • Erwartungen von Freunden oder Mitschülern

… es kann aber genauso gut Druck sein, den dein Kind sich selbst macht.

  • eigener Perfektionismus
  • mit Geschwistern mithalten wollen
  • nicht fördernde Glaubenssätze wie z.B. “Ich muss in allen Fächern richtig, richtig gut sein.”

 

Sinnlosigkeit

Du kennst bestimmt auch solche Situationen, in denen du dich fragst, wozu das jetzt nötig ist und du Zeit und Energie investieren sollst oder? Spontan fallen mir bestimmte Reglements aus meiner Berufspraxis als Ergotherapeutin ein, die für die Verordnugnen (Rezepte) einzuhalten sind, da sie sonst von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. Und alleine darüber, könnte ich dir einen langen Vortrag halten. Ich bin ins Handeln gekommen, weil ich wusste, dass es ansonsten kein Geld gibt. Das war mein Sinn dahinter. Auch wenn ich manches so wirklich gar nicht nachvollziehen konnte.

Für unsere Kids ist es oft schwer, den Sinn hinter gewissen Lerninhalten zu sehen. Und zugegebenermaßen habe ich da auch manchmal meine Probleme mit. Dennoch ist ein gewisses “Warum” immer wichtig, damit wir eben keine Lernblockade entwickeln, sondern ins Handeln kommen!

 

Ungünstige Gewohnheiten

Aufschieben bis in die späten Abendstunden, vorm Lernen Zeit verspielen beim Playstation Zocken, zu wenig Schlaf, mit Süßigkeiten oder zuckerhaltigen Getränken sich hochpushen, Gedankenkarussell und grübeln… es gibt eine Vielzahl von ungünstigen Gewohnheiten fürs Lernen. Für eine richtige Lernblockade sind diese in der Regel nicht die alleinigen Ursachen. Aber sie zahlen auf jeden Fall auf das Konto mit ein.

Überforderung

Zu viel, zu schwer, zu unübersichtlich, zu… fülle hier das passende Wort für dich oder für dein Kind ein. Fühlt sich die Aufgabe oder die Vorbereitung auf eine anstehende Prüfung zu überwältigend an, dann ist die Lernblockade schon vorprogrammiert. Warum sollten wir es erst versuchen, wenn wir doch überzeugt davon sind, dass es zu schwer, zu anstrengend oder unlösbar für uns ist?

 

Unterforderung

Viele sprechen von Burnout, wenige von Boreout. Eine Lernblockade kann aber genauso auch durch Unterforderung entstehen. Wenn wir nicht zumindest etwas gefordert werden und wir dadurch weiter wachsen können, dann führt es zumindest langfristig dazu, dass wir Schwierigkeiten haben, in die Aktion zu kommen. Diese Art von Lernblockaden kennen Kinder mit einer Hochbegabung oft sehr gut.

 

Soziale Unsicherheit

Dieser Punkt wird oft in Hinblick auf Lernblockaden unterschätzt. Viele Schüler und Schülerinnen fühlen sich im schulischen Umfeld nicht wohl. Sei es weil sie tatsächlich gemobbt werden oder auch einfach nur, weil sie introvertierte Persönlichkeiten oder schüchtern sind. Ein Tag mit 20-30 anderen Kindern und noch vielen mehr auf dem Pausenhof kann dann oft überfordernd für Kinder sein. Rückzugsorte gibt es oft wenige bis gar keine (außer auf einer stinkenden Schultoilette…) und so erleben sie eine ständige Anspannung. Diese Spannung kann sich potenzieren zu einer Lernblockade und im schlimmsten Fall zu einer Schulangst mit Schulverweigerung.

 

Fehlende Beachtung eigener Bedürfnisse

Lernen unsere Kinder nicht, sich selbst wahrzunehmen und zu führen, dann gehen sie oft über eigene Bedürfnisse hinweg, die sich später in Lernblockaden auswirken können. Beispiele für solche Bedürfnisse können sein:

  • Durst
  • Hunger
  • Entspannung
  • Freude
  • Sicherheit
  • Gelassenheit
  • Selbstwirksamkeit

Mit dem Erlernen einer gesunden Selbstführung nehmen die Kids für ihr weiteres Leben und ihre persönlichen Ziele so viel Entscheidendes mit.

 

 

Wie kann ich meinem Kind helfen, eine Lernblockade aufzulösen?

Wenn du diese Zeilen liest, dann möchte ich dich schonmal ganz groß feiern! Es zeigt, dass du aufmerksam bist und die Herausforderungen deines Kindes wahrnimmst, sie versuchst zu verstehen und auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten bist. Und das ist großartig! Denn alleine wird es dein Kind nur schwer aus dieser Lernblockade schaffen und dabei bietet sie so viel Wachstumsmöglichkeit. Im weiteren Leben wird dein Kind noch so vielen Herausforderungen begegnen und mit den richtigen Werkzeugen und dem erlernten Selbstmanagement wird dein Kind jede Hürde meistern!

 

Detektivspiel: Wo liegt die Ursache?

Du hast schon eine Idee von den zahlreichen Ursachen bekommen. Nun gilt es mit deinem Kind gemeinsam zu reflektieren, wo eventuell die Ursache der Lernblockade liegen könnte und an welcher Stellschraube angesetzt werden kann. Eine kleine Veränderung an einer Stelle bewirkt oft schon eine Kette von weiteren Veränderungen. Es ist sogar möglich, dass alleine dieser Moment, in dem du dich mit deinem Kind zusammensetzt, dir die Zeit nimmst und ihr auf Augenhöhe nach Lösungswegen für die Lernblockade Ausschau haltet, schon ein Gamechanger sein kann.

 

Mindset stärken

Es ist so wichtig zu verstehen, dass wir nicht das sind, was unsere Gedanken uns oft erzählen. Wir sind nicht unsere Gedanken! Sie steuern allerdings unser Verhalten! Wenn wir nun aber verstanden haben, dass wir der Chef und die Chefin unserer Gedanken sind und wählen können, was wir denken wollen, dann beeinflussen wir dadurch auch unsere Gewohnheiten. Versucht gemeinsam herauszufinden, was da für Gedanken zum Thema Lernen und Schule herumschwirren und prüft, ob diese wirklich fördernd sind und der Wahrheit entsprechen. Zeitgleich ist das eine gute Möglichkeit auch sich selbst mal zu überprüfen, was da noch für Glaubenssätze aus der eigenen Schulzeit existieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist es, ganz besonders wenn man bereits eine Lernblockade hat, nicht ausschließlich immer nur auf das zu schauen, was nicht funktioniert, sondern den Fokus mal auf die eigenen Stärken bzw. die Stärken deines Kindes zu lenken. Liebt dein Kind bunte Farben und das Zeichnen, dann könnte genau das der Weg sein, um einen Einstieg ins Lernen zu finden. Ist dein Kind eine richtig gute Geschichtenerzählerin, hat Phantasie und kann gut erklären? Dann lass es dir die chemischen Zusammensetzungen wie einen verrückte Professorin erzählen. Findet ein Weg, wie dein Kind mit angenehmen Gefühlen einen ersten Zugang zu dem Lernstoff bekommt.

 

Schnelle Erfolgserlebnisse

Es erklärt sich eigentlich von selbst, dass für effektives Lernen und Produktivität Erfolgserlebnisse überaus wichtig sind. Und das gilt nicht nur bei Lernblockaden. Aber gerade bei einer Lernblockade ist es umso wichtiger, dass dein Kind so schnell wie möglich das Gefühl bekommt: “Ich schaff das!” Deshalb empfiehlt es sich auch mit leichten Inhalten zu starten, die dein Kind schon beherrscht. Wiederum auch nicht soo leicht, dass dein Kind sich blöd vorkommt. Denn einen Erfolg bewerten wir ja erst als diesen, wenn wir auch das Gefühl gehabt haben, etwas herausforderndes geschafft zu haben.

 

Spielen und Experimentieren

Alleine das Wort Lernblockade hört sich doch schon sehr starr und ernst an oder? Die Kinder und Jugendlichen haben meist die Erfahrung gemacht, dass das Lernen schwierig und anstrengend ist. Die Neugierde und der Wissensdurst, den wir noch bei den Kleinkindern so schön beobachten können, ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Wenn wir es nun schaffen, den Spieltrieb mit ins Lernen zu verpacken oder mal die ein oder anderen kleinen Experimente zu machen, dann ist schon so viel gewonnen. Ehrlich gesagt kann das für uns Erwachsene aber oft auch herausfordernd sein, wenn wir schon so in unseren Mustern gefangen sind und schon ahnen, dass gleich die Schulsachen vom Tisch geschmissen werden und der nächste Wutanfall droht… Vielleicht ist es heute mal möglich, in die Rolle einer anderen Person oder eines Tieres zu schlüpfen? Oder ihr versucht mal bis zum Ende der Hausaufgaben auf das Wort “aber” zu verzichten. Wem es rausrutscht, muss ein Gummibärchen abgeben… oder, oder, oder… versucht kreativ zu werden. Es geht erstmal nur darum, einen Anfang zu finden und das Lernen mit etwas Positivem zu verknüpfen. Völlig egal, wie das Ergebnis anschließend ist. Nehmt den Druck raus!

 

Selbstreflexion

Deinem Kind wird sehr viel weiterkommen, wenn es lernt, sich selbst zu reflektieren und genau zu schauen, was ihm oder ihr leicht gefallen ist und was noch herausfordernd war. Dabei ist es sehr entscheidend zu beobachten, was ganz individuell für dein Kind funktioniert. Und das muss tatsächlich überhaupt nicht dein bevorzugter Weg sein. Wir sind alle so unterschiedlich. Und wenn dein Kind herausfindet, dass es richtig gut lernen kann, wenn im Hintergrund die Lieblingsmusik läuft, während du mit den Gedanken abschweifen würdest und über den Liedtext nachdenken würdest, dann lass die Musik dennoch an! Was deinem Kind hilft, solltet ihr zu einer funktionierenden Gewohnheit bzw. einem System integrieren. Je jünger dein Kind noch ist, desto intensivere Begleitung braucht es hier, um herauszufinden, was tatsächlich gut funktioniert. Umso älter und auch geübter dein Kind ist, desto besser wird es dies vielleicht schon ganz instinktiv herausfinden.

 

Bewegung und Sport

Oftmals verknüpfen wir das Lernen mit dem Schreibtisch. Lernen findet im Sitzen am Tisch statt! Aber diese Aussage ist sowas von falsch bzw. unvollständig. Denn Lernen findet in jedem Moment unseres Lebens statt. Besonders im Schlaf, wo sich das Gelernte erst richtig im Hirn setzt und verschaltet! Viele Studien bezeugen auch, dass das Lernen in Bewegung noch sehr viel effektiver ist und sich neue Inhalte besser im Hirn verknüpfen. Da spielen sicherlich Dinge wie die Sauerstoffzufuhr mit rein, aber auch die positive Assoziation mit dem Lernen. Habt ihr einen Hund, der nochmal um den Block geführt werden muss? Habt ihr einen Garten, in dem dein Kind gerne Fußball spielt? Ist das Wetter geeignet für eine Fahrradtour? Schaut inwiefern ihr das miteinander verknüpfen könnt. Um eine Lernblockade aufzulösen wäre es kontraproduktiv, an eine Lernzeit von 1-2 Stunden zu denken! 10 min. Vokabeln wiederholen auf dem Fahrrad reicht doch erstmal völlig aus. Zuhause macht ihr weiter, indem dein Kind für jede richtige Vokabel eine Treppenstufe nach oben ins Kinderzimmer zum Spielen geht. Oder, oder, oder… auch hier gibt es so viele Möglichkeiten.

 

Kleine Schritte

Ich hoffe, es ist schon in den vorherigen Zeilen erkennbar geworden: Es geht nicht darum, nun alles was sich angestaut hat, in Angriff zu nehmen und all die Versäumnisse aus der Schule aufzuarbeiten. Dein Kind kämpft mit sich und mit einer Lernblockade. Erste kleine funkitonierende Systeme zu entwickeln, ist der Schlüssel. Und wenn dein Kind nun anstatt eines Wutanfalls zu bekommen oder sich weinend unter der Decke zu verstecken, sich 10 min. mit einer Aufgabe beschäftigt, die superleicht ist und keinerlei Herausforderung ist, dann kann das für euch ein perfekter Start sein! Versucht gemeinsam den Berg in kleine Etappen zu unterteilen und Schritt für Schritt vorzugehen. Die Lehrkräfte werden da sicherlich Verständnis für haben, wenn du klar mit ihnen kommunizierst. Denn was wäre die Alternative? 0 % !

 

Erfolge feiern

Habe ich das Erfolgstagebuch bereits erwähnt? Ein Erfolgstagebuch in Form eines kleinen Büchleins, einer Pinnwand, ein leeres Marmeladenglas oder in einer digitalen Variante ist eine super Möglichkeit, gemeinsam den Tag zu reflektieren und den Fokus auf die Highlights zu lenken. Wenn dein Kind frustriert aufgrund einer Lernblockade ist, dann ist es umso wichtiger hier nicht zu streng zu sein, sondern auch die kleinen Dinge als Erfolg zu erkennen (z.B. 5 Tage in Folge das Hausaufgabenheft vollständig geführt, direkt nach dem Mittagessen alleine an die Hausaufgaben gedacht und alles nötige auf den Tisch gestellt…). Alleine das Reflektieren und sich über die Erfolge auszutauschen ist schon eine Art des Zelebrierens. Aber natürlich spricht auch überhaupt nichts dagegen, sich selbst für besondere Highlights zu belohnen. Und damit meine ich nicht immer etwas materielles. Auch das gemeinsame Eis essen gehen oder eine Runde zusammen das Lieblingsspiel spielen kann ein Weg sein.

 

Hilfe annehmen

Es gibt so viele Möglichkeiten, wie dein Kind und auch du als Elternteil nicht alleine durch so eine Herausforderung wie eine Lernblockade gehen müsst. Da gibt es Lehrkräfte, Schulpsychologen, Kinderärztinnen, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Lerntherapeutinnen, Lerncoaches, Nachhilfelehrerinnen… und noch so viele mehr. Und manchmal ist es auch nur die Nachbarin, die einen besonders guten Draht zu deinem Kind hat und es bei der Vorbereitung auf die nächste Englisch-Klassenarbeit begleiten kann. Manchmal bewirkt es Wunder, wenn alleine schon mal eine andere Person dein Kind bei den Hausaufgaben unterstützt. Nimm das hier nicht persönlich, wenn dein Kind hier die Hilfe besser annehmen kann. Wir alle haben bereits die Erfahrung gemacht, dass Kinder die gleiche Aufforderung bei anderen Personen als den eigenen Eltern oft besser annehmen kann. Genieß’ die freie Zeit und freue dich über die ersten positiven Erfahrungen und Schritte, die dein Kind macht.

 

Entspannungsübungen

Bei so viel Anspannung und Druck tut es sehr gut, wenn dein Kind (vielleicht sogar gemeinsam mit dir!?) loslassen und entspannen kann. Da gäbe es Achtsamkeitsübungen aus dem Yoga, Meditationen, Entspannungsmusik, Traumreisen, Tapping… Der Markt ist hier in den letzten Jahren explodiert. Testet euch durch, was euch gut tut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man je nach anleitender Person sehr unterschiedliche Erfahrungen machen kann. Also schreibt nicht sofort irgendetwas ab, nur weil euch die Art und Weise vielleicht nicht persönlich lag. Testet euch auch hier ganz entspannt durch.

 

Schulfreie Zone

“Wie war es in der Schule?” “Hmm…” Kennen wir alle diese Frage, oder? Da ist auch gar nichts gegen einzuwenden. Aber gerade wenn die Schule und das Lernen herausfordernd ist oder sogar eine richtige Lernblockade sich manifestiert hat, dann wünscht sich dein Kind auch einfach mal eine Zeit, in der nicht immer wieder dieses Thema aufkommt. Ob ihr nun für euch die Regel festlegt, dass am Essenstisch nicht über die Schule geredet wird (oder ausschließlich beim Mittagessen) oder ob ab dem Zeitpunkt der geschafften Hausaufgaben, das Thema verboten ist… Irgendwann möchte dein Kind auch Feierabend haben. 😉

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