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Mindmap erstellen
Das Wissensnetz sichtbar machen

Ein Klassiker und dennoch habe ich sie gerade wieder für mich neu entdeckt. Eigentlich bedarf es gar nicht so viel Worte hierfür, denn den meisten von uns ist schon das ein oder andere Mindmap über den Weg gelaufen bzw. wir haben sie zur übersichtlichen Gestaltung oder zur Planung eines Themas genutzt. Hat man ein Mindmap einmal vor Augen gehabt, kann man dieses schnell für den eigenen Bereich adaptieren. Wenn ich allerdings alte Aufzeichnungen von mir sehe oder auch mal im Internet über das ein oder andere Schema stolpere, finde ich es oft gar nicht so übersichtlich und hilfreich, wie es eigentlich erdacht wurde.

Ein Chaos an unzähligen Worten, die an irgendwelchen Linien hängen oder in Kästen und Kreise gequetscht sind.

Das ist irgendwie nicht so ganz im Sinne des Erfinders Tony Buzan. Aber keine Angst, ich will hier nicht tief eintauchen. Ich versuche mich, ganz im Stil von einem Mindmap, kurz und übersichtlich zu halten. Und beichte jetzt schon, dass ich es sicherlich nicht schaffen werde, wenn meine Finger erstmal ins Tippen kommen. Los geht’s…

Wofür sind Mindmaps überhaupt sinnvoll?

 

1. Von der Leere zur Fülle

Mindmaps sind hervorragend dafür geeignet, um zu schauen, was man bereits zu einem Thema an Vorwissen hat. Quasi ein sortiertes Brainstorming. Durch bereits aufgeschriebene Punkte kommen weitere Erinnerungen hinzu und so ergibt sich ein großes Netz an Vorwissen zu einem Bereich, der uns vielleicht sogar eher fremd wirkte. Sehr selten haben wir wirklich überhaupt kein Vorwissen. Selbst ich würde wahrscheinlich ein Mini-Mindmap zur Relativitätstheorie zustande bringen, indem ich Albert Einstein nenne, mit einigen seiner Zitate. Wenn ich nun noch Hauptäste für „Raum“, „Zeit“ und vielleicht noch „Physik“ wegführen lasse, wird sich mein Zettel ganz bald füllen.

 

2. Vom Chaos zur Struktur

Im Gegenteil zu einem klassischen Brainstorming, in dem man einfach nur alle Gedanken herunterschreibt, gibt ein Mindmap sehr viel mehr Struktur und eine schöne Übersicht über Zusammenhänge. Egal ob es um die Auflistung der anstehenden To Do’s geht oder um die Planung eines Projektes: die Sortierung verschiedener Unterpunkte zu einer Kategorie wie z. B. „Haushalt“, „To Do’s am PC“ oder „Besorgungen“ macht es doch schon deutlich ruhiger im Kopf.

 

3. Vom Lernen zum Wissen

Wie schon im ersten Punkt genannt, ist das Mindmap eine gute Technik, um zu schauen, wie viel Vorwissen bzw. Wissen nach dem Lernen im Gehirn abgespeichert ist. Dabei geht es nicht darum, jede einzelne Situation aufzulisten, sondern die Schlagworte, zu denen man etwas wiederholen kann, zu notieren. Hier ist das Mindmap im ersten Schritt zur Lernvorbereitung hilfreich, um ein Überblick über das ganze Thema zu bekommen. Und im zweiten Schritt dann zur Lernüberprüfung. Was ist von den gelernten Informationen noch im Kopf hängen geblieben. Das ist auch ein super Einstieg für einen neuen Lerntag, um das vorangegangene nochmal zu wiederholen. Und vor allem motivierend, wenn man sieht, wie sich das Wissensnetz immer weiter ausdehnt. Und bitte nur Schlagworte und den Rest sich selbst im Kopf aufsagen oder laut aussprechen, sonst wird es wieder chaotisch.

 

4. Für noch so viel mehr …

Tatsächlich kannst du Mindmaps für so viel mehr Bereiche anwenden. Vorbereitung von Projekten, Vorträgen, Artikel … jegliches planen, organisieren und protokollieren ist hiermit möglich. Ich greife auch immer mal wieder spontan zu dieser Technik der übersichtlichen Gestaltung und wandele es immer mal hier und da bei Bedarf ab.

 

Basics – Was gilt es zu beachten?

Letztendlich nicht viel! Es muss ja für dich passen, das heißt, du machst es einfach so, wie es dir gefällt und wie es für dich stimmt. Allerdings sehe ich häufiger mal, dass Mindmaps entweder völlig überladen an Informationen sind oder aber alles in einheitlicher Größe und einheitlichem Grau geschrieben ist, ohne dass etwas anderes als eine einheitliche graue Suppe ins Auge springen würde. Damit ist einem nicht viel geholfen. Denn der Sinn ist es doch, die Punkte übersichtlich und leicht wirken zu lassen. Deshalb hier mal ein paar Punkte, die helfen könnten:

 

Schritt 1: der Start

Lege am besten ein DIN A4 Blatt im Querformat vor dich und ordne dein Oberthema – also den Titel – zentral in der Mitte an. Es sollte sofort ins Auge springen. Nutze also entweder eine große Schrift, Großbuchstaben oder knallige Farben. Du kannst eine Wolke oder einen Kasten um dein Thema malen oder was dir auch immer vorschwebt.

 

Schritt 2: die Hauptäste

Überlege, welche Kategorien oder Schwerpunkte für dieses Thema wichtig sind. Beschränke dich auf max. 5–6, damit es übersichtlich bleibt. Diese malst du als Hauptäste abgehend von der Mitte. Du kannst nun entweder an oder in diesen Hauptast schreiben (möglichst in Großbuchstaben und in Druckschrift) oder du malst kleinere Kästen / Kreise, in denen die jeweiligen Schwerpunkte Platz haben. Sollte eine Chronologie der Schwerpunkte wichtig sein (z. B. für einen Vortrag), halte dich an das Schema einer Uhr. Bedeutet: Oben fängt dein Thema an und läuft im Uhrzeigersinn einmal um dein Hauptthema herum.

Es gibt zwar verschiedene, schön gestaltete Vorlagen im Internet zu finden, aber für den optimalen Lerneffekt ist es deutlich sinnvoller, das ganz eigene Mindmap zu gestalten. Vor allem ist für dein Thema vielleicht eine ganz andere Gestaltung notwendig, wo du dich bei einer Vorlage in deiner Gestaltungsmöglichkeit eingeschränkt fühlen würdest.

 

Schritt 3: und Action …

Jetzt geht es darum, alles zu notieren, was dir in den Kopf kommt (Schlüsselworte und Aufzählungen!). Achte wirklich darauf, dass es nicht in einem völligen Chaos ausbricht, sondern dass du, wenn es nötig ist, lieber weitere Unterkategorien von deinem Hauptast bildest, die du auch wieder grafisch besonders hervorheben lässt. Ansonsten hilft dir dein Mindmap später nicht mehr besonders. Manchmal ist es auch sinnvoll, im ersten Schritt erstmal alles in einer Kladde herunterzukritzeln und sich dann auf einem extra Blatt ein ordentliches Mindmap zu gestalten. Je nachdem, wozu es dir dienen soll und wie umfangreich dein Thema ist.

 

Schritt 4: Visuell aufpeppen

Nun darf der Künstler in dir herauskommen. Und bitte keine Panik, es geht nicht um Perfektion, sondern darum, dass du wichtige Dinge grafisch hervorhebst, sodass du bei einem flüchtigen Blick auf dein Mindmap sofort die wesentlichen Eselsbrücken im Kopf hast. Das erreichst du durch:

  • Pfeile und Symbole
  • Kleine Bildchen passend zu deinem Schlüsselwort (sei hier nicht zu kritisch, sondern kritzele einfach irgendetwas hin – es ist ja nur für dich)
  • Umrandungen um z. B. Auflistungen
  • Farbliches hervorheben (Achtung, nicht zu bunt werden! Beschränke dich auf wenige Hauptfarben, evtl. sogar je nach Hauptast eine andere Farbe)

Wenn du dich nicht zu wild ausgetobt hast, dann hast du inzwischen ein richtig schönes, übersichtliches Mindmap, das seinen Zweck erfüllt.

 

Verschiedene Varianten von Mindmaps

Natürlich kannst du die klassische Variante mit Zettel und Stift wählen, so wie ich es meistens auf die schnelle erledige.

Du kannst aber genauso, dein Tablet nehmen und in Apps wie OneNote oder GoodNotes oder irgendeine andere Notizen-App dein Mindmap anfertigen. Vorteil: Du kannst es natürlich viel leichter nochmal verändern, wenn dir irgendwo der Platz fehlt und du Inhalte in dem Mindmap verschieben möchtest.

Für ein schnelles Brainstorming bietet sich auch eine Pinnwand mit Post-its an, auf der du hin und her schieben kannst, wie es gerade sinnvoll für dich ist.

Und für ein Mega-Mindmap kannst du natürlich auch ein ganzes Plakat erstellen, in dem du platztechnisch weniger eingeschränkt bist, wo du jedoch gerade hier schauen solltest, dass es für dich übersichtlich bleibt.

Und zum Schluss findet man mittlerweile natürlich zu allem auch spezielle Apps, die einem hier helfen können. Ich hatte hier in der Vergangenheit Mindly und SimpleMind ausprobiert. Aber da schaust du besser in deinen App-Store, was dir auch optisch und von den Funktionen her am meisten zusagt.

 

Der besondere Effekt von Mindmaps

Unser Gehirn denkt in Bildern. Demnach ist ein Mindmap mit erkennbaren Zusammenhängen und kleinen dazugehörigen Symbolen und Bildern so viel smarter zum Lernen. Ein Mindmap ähnelt dem Aufbau unseres Gehirns. Auf ein minimales runtergebrochen: Unser Gehirn besteht aus einem riesigen Geflecht aus Synapsen und Verbindungen. Jegliche Information kann man also wiederum als Titelwort in einem Mindmap sehen, aus dem wiederum viele Hauptäste gehen. So viel Wissen bereits in sich zu tragen, ist immer motivierend. Wir starten nicht bei null. Sondern setzen immer irgendwo an und lassen unser Netz im Hirn wachsen. Mindmaps zapfen die Kreativität an. Sei es tatsächlich was die grafische Gestaltung angeht oder aber im Zusammenfügen verschiedenster Informationen, die für dein Thema entscheidend sein könnten. Aufgeschriebene Punkte lösen eine Assoziation aus und schon wächst dein Mindmap immer weiter und weiter, sodass du vielleicht ein zweites hinzufügen musst, weil dein Gehirn immer weitere Verknüpfungen bildet!

Und nun viel Spaß beim Ausprobieren! Wandel dein Mindmap so ab, wie es für dich und deinen Zweck sinnvoll ist!

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