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Organisiert im Schulalltag
9 Impulse für mehr Ordnung rund um die Schule

In meiner Arbeit begegnen mir immer wieder Eltern, die verzweifelt sind, da ihr Kind sich in der Schule nicht konzentrieren könne. Teils würden die Lehrerinnen anrufen, weil ihr Kind nur verträumt aus dem Fenster schauen würde oder Aufgabenanweisungen nicht mitbekäme, Arbeitsmaterialien seien nicht dabei oder Aufgaben nicht abgegeben. Das typische Schlagwort, was mir da begegnet, ist immer wieder das Thema Konzentration. Doch meist merkt man dann schnell, die Konzentration ist es eigentlich nicht wirklich. Es sind viel mehr unnütze Gewohnheiten, die dem Kind zu mehr Chaos als Organisation und Ordnung verholfen haben. Das wiederum führt dann dazu, dass die Kids Schwierigkeiten haben, im jeweiligen Moment die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken, weil sie eben noch damit beschäftigt sind, ihre Materialien in der Tasche zu finden. Natürlich gibt es für vermeintliche Konzentrationsschwierigkeiten noch einen Haufen anderer Gründe, um die es hier aber jetzt gar nicht gehen soll.

Immer wieder stelle ich fest: Ordnung im Außen führt zur inneren Ruhe – Ordnung im Inneren führt zur äußeren Ruhe. Nicht nur bei den Kindern kann ich das beobachten, sondern auch in meinem eigenen Alltag. Versinke ich in meinem Alltag im Chaos durch herumfliegende Zettelchen, Klamotten, unerledigte Hausarbeiten und noch viel mehr eine überwältigende To-do-Liste, dann fällt es mir sehr schwer mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Genauso stelle ich fest, dass ich, wenn ich in mir ruhig und gelassen bin, im Außen automatisch mehr Klarheit ausstrahle und mir das oft widergespiegelt wird.

Ich finde kleine Chaoten ja sehr sympathisch. Ich neige selbst auch dazu, wobei mich meine kleine Organisations-Antreiberin schnell wieder zur Rückbesinnung bringt. Wenn du für dich selbst als Mama oder Papa gerade feststellst, dass du eher ein Chaot als eine Organisatorin bist und dein Kind ähnlich gestrickt ist, dann bekomme hier bitte nicht gleich Panik! Es geht nicht darum, durch und durch strukturiert zu sein. Es gibt verschiedene Persönlichkeiten und das ist genau richtig so. Die folgenden neun Impulse können euch jedoch in Phasen helfen, wo ihr euch vom Chaos überwältigt fühlt und euch mehr Ordnung und Organisation im schulischen Alltag wünscht. Los geht’s.

 

Orga-Impuls Nr. 1: Eine Ordnung im Ranzen haben

Klingt zu banal? Wenn es so einfach wäre, dann würde es dein Kind ja machen? Die Sache ist die, dass wir nur Ordnung halten können, wenn die Dinge eine Anordnung haben. Es braucht also eine gewisse Einteilung. Eine Sortierung. Wo kommen die großen Hefte hin? Wo die Bücher? Kommt meine Federtasche immer in diese Ecke oder auf die andere Seite? Wo finde ich meinen Schlüssel und mein Portemonnaie? Der Sinn dahinter ist, dass dein Kind nicht mehr überlegen muss, wo es etwas einsortiert, weil es automatisch schon erledigt ist. Genauso kann dein Kind bei der Aufforderung des Lehrers, das Buch aus der Tasche zu holen, automatisch reingreifen – ohne großartig zu gucken.

Kleine Denkaufgabe für dich: Hast du auch so typische Rumpelecken in deiner Wohnung? Haben die Dinge, die sich dort befinden, die sich hier befindet einen “richtigen” Ort in deiner Wohnung, wo sie hingehören?

 

Orga-Impuls Nr. 2: Eine Pack-Routine entwickeln

Klingt schon wieder banal? Habt ihr denn schon eine? Alles das, was wir routiniert haben, benötigt keine extra Energie, Aufmerksamkeit oder Willenskraft für uns. Genau wie das Zähneputzen am Morgen und am Abend. Daher ist es sinnvoll, sich anzugewöhnen, immer in den gleichen Momenten, die Schultasche zu packen. Das kann zum Beispiel sein, wenn die Hausaufgaben fertig gemacht sind oder abends vorm Zubettgehen. Auch eine Checkliste kann deinem Kind hier helfen, um nicht noch lange nachdenken zu müssen, sondern einfach schnell abzuhaken.

 

Orga-Impuls Nr. 3: Alles Wesentliche auf dem Tisch?

Auch eine Routine, aber eine, die etwas schwieriger ist für dich als Mama oder Papa zu begleiten. Es hilft, wenn sich dein Kind daran gewöhnt, ganz automatisch zu Unterrichtsbeginn die typischen Dinge, die benötigt werden, für das jeweilige Fach auf dem Tisch bereitzuhaben. Das fällt natürlich leichter, wenn nicht lange im Ranzen gesucht werden muss, sondern ein Griff alleine (während noch mit dem Sitznachbar gescherzt wird) ausreicht, um alles parat zu haben.

 

Orga-Impuls Nr. 4: Wochenplaner und Kalender einführen

Ich bewundere es immer sehr, wenn mir jemand begegnet, der oder die ohne Kalender oder auch To-do-Listen auskommt. Da bin ich ganz anders gestrickt. Ich brauche für alles Listen. Ich kann dir nur empfehlen, für den Schulalltag deines Kindes, einen Kalender für Klassenarbeiten und anderen wichtigen Dinge wie zum Beispiel Referaten, Ausflügen, Ferien etc. einzuführen. Ihr könnt solche Daten in euren Familienkalender in der Küche einführen oder einen extra Kalender in das Kinderzimmer hängen. Auch einen Wochenplaner im Zusammenhang mit den Lernplänen, die oft aus den Schulen mitgegeben werden ist sinnvoll, um für dich als Elternteil, aber auch für dein Kind eine Übersicht zu haben, was bis wann erledigt werden muss. Das vermeidet böse Überraschungsmomente!

 

Orga-Impuls Nr. 5: Colour Coding

Ein Prinzip, was schon Jahrzehnte vonseiten der Lehrer und Lehrerinnen genutzt wird: Heftumschläge mit bestimmten Farben für ein jeweiliges Fach. Zum Thema, die nötigen Materialien schnell im Ranzen zu finden, ist das ein echter Gamechanger. Sollte das von den Lehrern und Lehrerinnen bei euch nicht mehr vorgegeben sein, dann führt es gerne für euch persönlich ein. Das können Hefter und Ordner in bestimmten Farben sein, Farbumschläge für Hefte und Bücher, Farbmarkierungen mit Klebeband oder farbige Boxen… Je nachdem, was dein Kind typischerweise für den Unterricht eines bestimmten Faches braucht und wie es sich da organisieren möchte. Das erleichtert das Suchen enorm und sieht auch noch attraktiver für die Kids aus.

 

Orga-Impuls Nr. 6: Hausaufgaben immer am gleichen Ort notieren

Ich bin ein Zettelfreak (gewesen). Alle möglichen To-dos und Dinge, die mir in den Kopf schossen, notierte ich auf kleine Post-its, was wiederum zur Folge hatte, dass überall irgendwelche Notizen rumflogen und ich nicht wirklich das Gefühl hatte, einen Überblick zu haben. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich eine Inbox für mich eingeführt hatte. Also einen Ort, wo ich all diese Gedanken sammle, um sie später zu bearbeiten oder irgendwo anders abzuspeichern. Das ist bei mir einfach nur ein Dokument in der Notiz-App meines Handys. Für dein Kind könnte es das klassische Hausaufgabenheft sein, der einheitliche Schulplaner (von manchen Schulen für alle Schüler eingeführt) oder tatsächlich auch eine digitale Version für deinen Teenager. Wichtig ist, dass die Hausaufgaben immer am gleichen Ort notiert werden, um nicht wieder lange suchen zu müssen, sondern auf einen Blick erkennen zu können, was bis wann ansteht.

 

 

Orga-Impuls Nr. 7: Lose Blätter direkt abheften

Ich war früher Meisterin dahin, eine riesige Sammlung an losen Zettel in meinem Ranzen herumzuspazieren. Und auch heute sehe ich so viele Kids, die ihre Sachen nicht finden, weil einfach so viel lose, unnütze Dinge in der Tasche herumfliegen. Ein kleines Augenzwinkern an uns Frauen und unsere Handtaschen! Vielleicht wäre es da auch mal wieder Zeit, einen genaueren Blick reinzuwerfen und für Ordnung zu sorgen. Für dein Kind kann es sehr wertvoll sein, bereits beim Packen der Tasche für den Folgetag, lose Blätter, die nicht mehr gebraucht werden, wegzuschmeißen bzw. einem bestimmten Fach zuzuordnen. Auch der Collegeblock, der irgendwann zu einem Sammelsurium aus allem wird, ist einfach zu ordnen und organisieren, wenn es nur täglich um zwei Zettel handelt und nicht um den gesamten Block… Und wenn es, wie in Punkt 2 genannt, zu einer Routine wird, dann kostet es uns auch überhaupt keine Mühe oder Diskussion mehr.

 

Orga-Impuls Nr. 8: Müll direkt in die Tonne

Dieser Gedanke passt direkt zu dem oben genannten. Es ist erstaunlich, wie viel Müll täglich in der eigenen Schultasche von Zuhause zur Schule und wieder zurück pendelt. Das können Verpackungen, aber auch Reste von Schneideaufgaben oder irgendwelche Spielchen mit dem Sitznachbar sein. Alles das, was nicht mehr benötigt wird, kommt direkt in die Tonne! Glaube mir, alleine so ein kleiner Punkt trägt dazu bei, so viel mehr Ruhe und Ordnung in den Lernprozess zu bringen.

 

Orga-Impuls Nr. 9: Digitale Möglichkeiten nutzen

Das Smartphone ist ein Allrounder in Sachen Organisation und ist im Alltag bei 99,9 % der Menschen von uns nicht wegzudenken. Und das geht unseren Teenagern genauso. Oft ist es für sie motivierender, mithilfe von speziellen Apps, zu lernen sich zu organisieren. Das können Kalender, To-do-Apps, Tracker oder Reminderfunktionen sein. Schaut gemeinsam, was für die jeweilige Situation deines Kindes helfen könnte und sucht speziell zu den Schlagworten wie ‘Organisation’, ‘Ordnung’ oder ‘Tracker’, was es hier in dem App-Store für Angebote gibt. Alles, was deinem Kind hilft und es motiviert, sich selbst besser in und außerhalb der Schule zu organisieren, solltet ihr ausschöpfen – auch digital.

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